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Rotes Waldvögelein

(Cephalanthera rubra)

V - VII Home Lichte Wälder, Waldschläge
20 - 60 cm indigen LC
Habitus
Synonyme: Epipactis rubra, Serapias rubra, Purpur-Waldvögelein, Roter Kopfbeutel. Geophyt, coll-om. Die Blütenhülle ist ungespornt, die ungestielten Laubblätter sind parallelnervig. Die Lippe ist quer eingeschnürt (mit Vorder- und Hinterglied), der Fruchtknoten schwach gedreht. Der Stängel ist oben wie die Fruchtknoten dicht behaart. Die Blütenhülle ist purpurn, die seitlichen Kelchblätter werden weit abgespreizt. Die kalkliebende, geschützte Pflanze kommt in allen Bundesländern zerstreut bis selten vor (Lit). In den Alpen ungefährdet, in den anderen Naturräumen stark gefährdet, in der Böhmischen Masse sogar vom Aussterben bedroht (Lit). Das Rote Waldvögelein bevorzugt schattige bis halbschattige, mäßig warme und mittelmäßig nitrathaltige Standorte mit eher trockenen und meist kalkhaltigen Böden (Lit).
 
Einzelblüte
 
 
Blütenstand
abgespreizte Kelchblätter, die Fruchtknoten sind leicht gedreht
 
untere Stängelblätter
Aufnahmen: 03.07.2023 Brunnental (ca. 2 km vor der Bernerau). Koordinaten des Standortes: 47°47'16,42"N, 14°4'48,17"E
 
Habitus
 
 
Blütenstand
Aufnahmen: 26.06.2016 Kahlenberg

Wikipedia

Aus der Flora von Oberösterreich 1873

"314. C. rubra. Rich. (Serapias Helleborine L. sp. v. δ. — S. rubra L. syst. — Epipactis rubra All. — Epip. purpurea Crantz. Rothblühender K.)
Wurzelstock walzlich, knotig, schief, kurz, mit einem Büschel fleischiger Fasern besetzt. Stengel 1—1,5' hoch, an der Basis mit einigen trichterigen Schuppen besetzt und kahl, beblättert, oberwärts flaumig. Blätter kahl, sattgrün, länglich-lanzettlich oder lanzettlich, spitz, in Deckblätter allmälig übergehend; Deckblätter lineallanzettlich, etwas länger als der Fruchtknoten, das unterste meist länger als das Perigon; Aehre locker, Blüthen aufrecht, etwas entfernt. Perigone gross, bis 1" lang, Zipfel alle 5 zusammenneigend, länglich, zugespitzt, so lang oder länger als die Honiglippe, hellkarminroth, Honiglippe weisslich, mit 5—7 erhabenen gelben Linien und rothem Spitzchen, Lippenplatte eilanzettlich, zugespitzt, länger als breit; Fruchtknoten flaumig, zusammengedreht.
Juni — Juli.


An buschigen Abhängen, in Bergwäldern. Auf Molasse-Hügeln des Pfennigberges oberhalb Plesching bis an die Strasse herab, an Abhängen beim Bankelmayr, jedoch vereinzelt. Häufiger in Haidewäldchen rechts von Neubau (v. Mor) und um Wels an waldigen Abhängen an der Traun. In Wäldern der Kalkberge um Weyer, Neustift, im Veilchenthale, Redtenbachthale, Eidenbergreith, um Windischgarsten. Im Innerstoder. Bei Leonstein in einem Buchenwalde oberhalb der Schmislhub in 2,5' hohen Exemplaren (Schiedermayr). Im Salzkammergute z. B. um Mondsee. Im Ibmermoose im Innkreise (Wirth)."

Aus: Duftschmid, J.: Die Flora von Oberösterreich, I. Band (Seite 254), Linz 1873, Verlag Ebenhöchsche Buchhandlung.

 

 Letzte Bearbeitung 04.07.2023